Im Januar 2022 besuchte unser langjähriges aktives Mitglied Margot Giardino unseren Verein in Ägypten. Zusammen mit unserem ersten Vorstand Helga Fröschl reiste sie nach Kairo um sich selbst einen persönlichen Eindruck von den Aufgaben, den Erfolgen aber auch den täglichen Herausforderungen des Vereins zu machen.
Angesprochen auf ihre Motivation antwortet Margot Giardino vor Antritt der Reise: „Selbst besitze ich kein Pferd, jedoch liegt mir der Tierschutz sehr am Herzen. Bisher kenne ich die Arbeit des Vereins nur durch Bilder, Video, Erzählungen und durch meine aktive Arbeit als Kassier. Nun will ich mir einmal selbst ein Bild vor Ort machen.“
Angekommen in Kairo standen erst mal die obligatorischen Sehenswürdigkeiten auf dem Programm. Kairo besticht als Millionenmetropole mit ihrem typisch ägyptischen Charme.
Zwischen in den Himmel ragenden Turmbauten, imposanten Moscheen und Überbleibseln aus der Antike tauchte sie ein in eine magische Welt voll kleiner und größerer Wunder.
Natürlich standen auch die Pyramiden von Gizeh auf dem Programm. Diese laden zu einer Reise in die Welt der Pharaonen ein, welche das letzte der noch existierenden sieben Weltwunder der Antike sind.
Dieser Ort ist aber auch eines der Hauptarbeitsgebiet unse Vereins. Viele Touristen besichtigen mit Pferdekutschen und Pferden täglich das weitläufige Areal. Was dem Touristen jedoch meist verborgen bleibt, ist der Platz hinter den Pyramiden.
In diesem Bereich stellen die Einheimischen ihre Pferde ab. „Ein Ort, den man mit eigenen Augen gesehen haben muss“, berichtet Margot Giardino. „In Deutschland habe ich durch den Verein schon viele Bilder und Videos von diesem Areal hinter den Pyramiden gesehen. Ihn mit eigenen Augen zu sehen ist doch nochmal eine andere Nummer!“
Man trifft hier auf geschundene und ausgehungerte Pferde, mit offenen Wunden und schlechten Satteln.
Vor allem die Wunden unter den Sätteln sind oft für den Tourist nicht sichtbar. Vieles hat sich durch den Verein schon verbessert, jedoch trifft man leider dennoch immer wieder auf Pferde in schlimmen Zuständen.
Margots Blick fiel sofort auf ein erschöpftes und blutendes Pferd. Den Tränen nahe, war ihr sofort klar, dieses Pferd braucht ihre Hilfe.
Nach zähen Verhandlungen konnte der Verein für Margot das Pferd dem herzlosen Besitzer abkaufen.
Natürlich hat Margot Giardino auch die Patenschaft für dieses Pferd übernommen und ihm den Namen „Habibi“ gegeben. Er wird sich jetzt im vereinseigenen Stall in Kairo erholen und anschließend ein glückliches Pferdeleben in Marsa Matrouh führen.
Somit hat für Margot der Vereinsslogan „Du kannst nicht die Welt retten, aber rettest du ein Pferd, rettest du seine Welt“ wieder mal eine besondere Bedeutung gewonnen. Abschließend schmunzelte Margot noch: „Nun habe auch ich ein Pferd.“